Manifest der Encountergruppe Tribe Starter
Version 1.2 (Stand 27.03.2024)
Inhaltsverzeichnis
Anliegen mit entkoppeltem Feedback
Vorwort
Leseanleitung - Wenn du aktiver Teil der We Space - Tribe Starter Gemeinschaft werden willst, ist das hier für dich ganz persönlich ein wichtiger Text. Es wird Dein Text. Diesen Text kannst Du als Teil der Gruppe gestalten und er wirkt sich praktisch auf dein Erleben und Wirken in deiner Gemeinschaft aus. Er ist wie das Haus, in dem du und deine Gemeinschaft wohnen. Nimm diesen Text so ernst, wie du die Gemeinschaft ernst nimmst. Dann wird er dir ein wertvoller Gefährte werden 😉
Intention
Die Intention dieser Encountergruppe ist es, sich miteinander authentisch und lebendig zu begegnen, sich zu entwickeln, gemeinsam zu erleben und miteinander in Verbindung zu gehen. Durch das Ausrichten auf Vitalität, also den Prinzipien alles Lebendigen, soll nachhaltig ein sozialer Raum durch Zellteilung in die Entfaltung gebracht werden. Dieser Text ist eine für die Gruppe verbindliche Selbstbeschreibung mit der Intention, ein Regelwerk parallel zum Gruppenprozess zu kultivieren, das der Gruppe langfristig Stabilität, Struktur und die Fähigkeit zur Entfaltung gibt.
Mitglieder
Mitglieder (über 50 % Teilhabe)
Gruppeneigenschaften
Eigenschaften der (halb)offenen Tribe Starter Encountergruppe
- wachsende Teilnehmerzahl mit hoher Gästedynamik und gezielte Integration der Gäste bis hin zur Zellteilung
- der Teilungsprozess verläuft langsam und in Phasen und basiert auf Polarisation der Teilnehmer in zwei virtuelle Teilgruppen, mit zunehmender Abgrenzungsschärfe und schrittweisem Aufbau der Autonomie beider Teilgruppen
- klare Mitgestaltungsanforderung und Ausrichtung auf Persönlichkeitsentwicklung durch einen Moderation-Selbsterfahrung-Raum
- gestaltet inhaltlich die We-Space-Tribe-Starter-Wochenenden-Serie als Gastgeber und auch die Organisation und Rahmenmoderation
- Verdoppelung der Anzahl der Tribe Starter Workshopwochenenden nach etwa einem Jahr
Termine
Fester Session Turnus, alle vier Wochen
- 27.01.2024 #1
- 17.02.2004 #2
- 16.03.2024 #3
- 13.04.2024 #4
- 18.05.2024 #5
- 15.06.2024 #6
- 13.07.2024 #7
- 10.08.2024 #8
- 14.09.2024 #9
- 12.10.2024 #10
- 23.11.2024 #11
- 21.12.2024 #12
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Tools
Für Tribe Starter Encounter
- Digitale Kommunikation (▶️Video)
- Einladungen zu den Sessions - Google Docs
- Dieses Manifest
- Signal Messenger Gruppe und für die Sessions
- Teilhabe Tabelle
- Vertretung Tabelle
- Wir haben einen Keller mit Material für unsere Workshopwochenenden Serie
Finanzen(▶️Video)
- Die Gruppe organisiert sich nach dem Selbstkostenprinzip
- Gastgeber können kochen, oder notfalls auch mal eine Familienpizza oder Ähnliches bei Lieferando bestellen und die Kosten werden dann gerecht aufgeteilt
- Wer für die Session etwas für die Gruppe zum Essen/Trinken einkauft, kann die Kosten erstattet bekommen
- Bald haben wir einen eigenen Finanzpuffer für unsere Tribe Starter Workshop Wochenenden Serie
Commitment (▶️Video)
- Um das gemeinsame Commitmentlevel der Gruppe auf einem guten Niveau zu stabilisieren, sind alle Teilnehmer eingeladen, sich wechselseitig ihre Commitmenterwartung zu spiegeln und einzufordern. Dies ist ein aktiver Prozess, der kontinuierlich Anpassungsimpulse benötigt. Im Manifest legt die Gruppe ihre Commitmenterwartung gemeinsam fest, doch das Festlegen allein führt noch nicht zu einem stabilen Gruppenprozess. Jeder Teilnehmer ist hier ein aktiver, verantwortlicher Akteur, um das gemeinsame Commitmentziel zu erreichen und zu halten.
- Die Tribe Starter Encountergruppe hat gewisse Anforderungen an die Teilhabe am Gruppenprozess
- Um Mitglied zu bleiben, müssen Teilnehmer im Schnitt mindestens 50 % Teilhabe (über 4 Monate) am Gruppenprozess zeigen, sonst werden sie vom Initiator automatisch von Mitgliedern wieder zu Gästen gemacht, können aber wieder aufgenommen werden. Es gibt natürlich bei besonderen Situationen wie Krankheit oder längerer, angekündigter Auslandsaufenthalt die Möglichkeit, die Teilhabe-Anforderungen abzuschwächen. Das liegt jedoch im Ermessen der Initiatoren.
- Teilhabe Tabelle.
Lebenszyklus(▶️Video)
Encountergruppen Prozesse verlaufen in Phasen und beschreiben einen Lebenszyklus.
Die Tribe Starter Encountergruppe befindet sich momentan in Phase 0.
Oft starten Encountergruppen initiativ, sprich ein Initiator oder eine kleine Gruppe von Initiatoren haben den Wunsch eine Gruppe zu starten und gestalten aktiv den Gründungsprozess als Angebot für Eingeladene, die Annehmen oder ablehnen können. Hier spielt das Manifest, also unsere regelbasierte Selbstbeschreibung, eine zentrale Rolle. Das grundlegende Prinzip lautet: „Initiative gestaltet“(▶️Video). Das bedeutet, dass die Initiatoren einen großen Teil der Verantwortung und dadurch auch Gestaltungsspielraum für die Rahmenbedingungen des Gruppenprozesses haben. Eine basisdemokratische Abstimmung (▶️Video) über das Manifest findet nicht statt. Stattdessen sammeln die Initiatoren von den Mitgliedern Feedback zur Stimmungslage und Manifest-Gestaltung und stoßen gezielt Umfragen an. Auf dieser Basis treffen die Initiatoren zu Beginn Entscheidungen zur Gestaltung des Manifestes, welches auf einen nachhaltig entfaltungsfähigen Gruppenprozess abzielt. Es stellt explizit keine Sammlung von Einzelinteressen dar. Auf Dauer ist die aktive Mitgestaltung aller Teilnehmer entscheidend. Denn der Gruppenbildungsprozess ist auf die Identifikation aller Teilnehmer angewiesen. Und diese werden zunehmend in die Mitgestaltung des Manifestes, der Moderation und der Organisation einbezogen, bis alle Teilnehmer den Gruppenprozess gemeinsam lenken.
Da die Tribe Starter Encountergruppe selbst nicht aus einer Teilung hervorgegangen ist, sondern initiativ gegründet wurde, gibt es unten noch die Phase 0. Deutlich leichter ist es allerdings, wenn die Encountergruppen aus einer Teilung heraus entstehen. Dann starten sie mit Phase 1. Phase 1 bis 4 bildet den Lebenszyklus einer offenen Encountergruppe. Dieser Zyklus führt zur Zellteilung (Reproduktion) und macht diesen Gruppenprozess vital, also zu einem lebendigen Organismus.
Phase 0
Vorlaufphase zur Gruppengründung
- es gibt einen initiativen Kern von Initiatoren,
- die (1) eine Serie von Encoutersessions aufsetzen, um Teilnehmer für eine Gruppengründung zu gewinnen
- und die (2) eine Serie von Workshopwochenenden aufsetzen als Raum für Gemeinschaftsbildung
- die Initiatoren arbeiten ein Manifest aus, zu welchem eingeladen wird und holen sich dazu Feedback von den potenziellen Teilnehmern/Gästen
- die Phase 0 endet mit der Erweiterung der Gruppe um weitere Mitglieder. Mehreren Gästen wird die Mitgliedschaft angeboten. Die Voraussetzung ist, dass die Gäste den Initiatoren ihr Mandat zur Gestaltung aussprechen, sprich ihnen ein gewisses Vertrauen einräumen und Handlungsspielraum gewähren, was die Gestaltung des Gruppenprozesses angeht.
Phase 1
Gruppengründung, Gruppenaufbau - Commitmenterwartung
- die Gruppe gründet sich
- Hierbei werden auch Zugehörigkeiten sortiert. Sämtliche Gruppenteilnehmer schwingen sich miteinander in eine wechselseitige Commitmenterwartung ein. Reicht z. B. die gezeigte Teilhabe (min. 50 %) nicht aus, werden diese Mitglieder automatisch wieder zu Gästen.
- die Gruppe erweitert sich, Schritt für Schritt um weitere Mitglieder
- die Vielfalt der angewendeten Encounter-Formate steigt
Phase 2
Gruppenaufbau - Moderationsselbsterfahrung
- der Gruppenprozess lenkt den Fokus zunehmend auf eine Moderationsselbsterfahrung, sprich die Initiatoren regen eine Rotation der Moderationsrolle an, während sie den Erlebniswert der Gruppe und die Prozessstabilität /-lebendigkeit im Blick behalten.
- die Gruppe erweitert sich, Schritt für Schritt um weitere Mitglieder
- die Vielfalt der angewendeten Encounter-Formate steigt
Phase 3
Gruppendifferenzierung - Erweiterung des Initiatorenteams
- das Initiatorenteam erweitert sich, indem es sich in zwei virtuelle Teilgruppen aufgeteilt. Dabei übernimmt das neue Initiatorenteam die Gestaltungshoheit für die zweite, entstandene, virtuelle Teilgruppe
- die Sessiontermine verdoppeln sich
- mehr Raum für Moderationsselbsterfahrung
- die Gruppe erweitert sich, Schritt für Schritt um weitere Mitglieder
- die Vielfalt der angewendeten Encounter-Formate steigt
Phase 4
Gruppendifferenzierung - Polarisierung der Gruppe
- die beiden Manifeste divergieren und damit entstehen polare Zugehörigkeiten
- mehr Raum für Moderationsselbsterfahrung
- die Gruppe erweitert sich, Schritt für Schritt um weitere Mitglieder
- die Vielfalt der angewendeten Encounter-Formate steigt
- diese Phase endet mit der Zellteilung in zwei ganzheitlich, autonome Gruppen
- Es gibt jetzt 2 Manifeste, zwei Initiatoren(-Teams) und 2 Hüttenserien
- Teilen sich die bestehenden Workshopwochenenden und mieten jeweils weitere Hütten dazu, um auf insgesamt doppelt so viele Workshopwochenenden wie zuvor zu kommen
- Danach geht es für beide Gruppen wieder weiter in Phase 2
Encounter-Typen (▶️Video)
Es gibt offene und geschlossene Encountergruppen.
Der Tribe Starter Encounter ist eine halb offene (oder kurz offene) Encountergruppe. Sie ist stark initiativ organisiert, entwicklungsorientiert und fungiert als Gastgeber für eine offene Workshopwochenenden Serie. Demgegenüber gibt es halb geschlossene (oder kurz geschlossene) Encountergruppen. Hier ein Manifest-Beispiel. Diese sind auf den Aufbau von tiefem Vertrauen ausgerichtet und dadurch verbindungsorientiert und fungieren als Gastgeber für eine Serie von geschlossenen Encounterwochenenden.
Diese beiden Typen von Encountergruppen, offen und geschlossen, ergänzen einander. Außerdem sind sie zueinander komplementär, das heißt, dass sie beide zusammen ermöglichen, eine nachhaltige Balance aus Verbindung und Autonomie herzustellen. Erst die Teilhabe an einer gesunden Balance aus geschlossenen und offenen sozialen Räumen ermöglicht tiefe Verbindung bei gleichzeitiger Autonomie. Es ist daher ratsam, sich nicht nur eine geschlossene Encountergruppe zu suchen, sondern zwei, eine offene und eine geschlossene, die zueinander synergetisch und komplementär sind.
Sessions
- Die Sessions der Mitglieder finden monatlich samstags statt, von 11.00 bis 20.00 Uhr statt bis 22.00 Uhr ausklingen lassen möglich.
- Jede Session sind Mitglieder und gezielt Gäste eingeladen
- Gäste können sich für die Termine bewerben
Rollen (▶️Video)
- Mitglied / Gast
- Moderator / Co-Moderator / Teilnehmer
- Initiator
Die Rolle des Initiators der Gruppe haben momentan inne: “Laura, Felix, Caro”
Gäste
Gäste zur Encountergruppe einzuladen, hat mehrere Intentionen:
- Aufbau der Gruppe
- Mitglieder können Menschen, die ihnen wichtig sind, einen Einblick geben, was Encounter für sie bedeutet und ihnen darüber auch die Möglichkeit verschaffen, einmal Mitglied zu werden
- Der Aufbau eines Beziehungsnetzwerkes im Umfeld der Encountergruppe, soll positiv auf die Gruppendynamik im Inneren zurückwirken und Transparenz herstellen
- Belebung der Sessions und Impulse von ‘neuen’ Menschen, die auch der Gruppe guttun können.
Gäste einladen
- Das Einladen von Gästen organisiert der Initiator der Gruppe und berücksichtigt dabei die gegebenenfalls von den Mitgliedern dazu geäußerten Bedürfnisse.
Gäste aufnehmen
- Wenn ein mehrmaliger Gast den Wunsch äußert, aufgenommen zu werden, kann er von der Initiatorin in die Gruppe aufgenommen werden. Sie berücksichtigt dabei die von den Mitgliedern dazu geäußerten Bedürfnisse.
- Entstehen hierbei Spannungen mit bestehenden Mitgliedern, ist der Polarisationsprozess dafür vorgesehen, dass Teilnehmerpaare, die miteinander nicht gut auskommen, nach der Teilung in getrennten Encountergruppen landen.
Regeländerungen
Dieses Manifest wird von der Initiatorin im Verlauf des Gruppenprozesses angepasst, um die nachhaltige Entfaltungsfähigkeit des Gruppenprozesses zu gewährleisten. Sie berücksichtigt dabei das Stimmungsbild der Gruppe und die von den Mitgliedern geäußerten Bedürfnisse. Sie ermöglicht Teilnehmern hierbei in dem Maße individuellen Einfluss, inwieweit sie sich aktiv in den Gruppenbildungsprozess mit Moderation und/oder Organisation bisher eingebracht haben. Ab Phase 3 können Teilnehmer mit hoher Initiative und Bedürfnis nach Einflussnahme auf das Manifest selbst zum Initiator der neu entstehenden Teilgruppe werden. Auch hier gilt wieder: Initiative gestaltet (▶️Video).
Polarisation
Im Laufe eines Lebenszyklus polarisiert sich die Gruppe in zwei Teilgruppen und teilt sich dann auf. Treiber der Polarisation ist primär das Autonomiebedürfnis einzelner Mitglieder. Die dann besonders aktiv sind und zu Initiatoren werden, sekundär sind die selektiven Verbindungs- und Zugehörigkeitsbedürfnisse der restlichen Teilnehmer.
Die Polarisation bringt den entscheidenden Beitrag zur Konsensfindung in den Gruppenprozess ein, der die klassische Gruppenabstimmung in Gemeinschaften ersetzt. (▶️Video) Gruppenabstimmungen führen oft nicht zu Konsens, sondern zu versteckten Weisungshierarchien, Blockaden, Aversionen, Zwangsnormierungen, Erstarrung, Dogmen, Ohnmacht, Machtkämpfen und vor allem zu weiteren Gruppen Abstimmungen. Polarisation hingegen erzeugt Vielfalt der Lebensbedingungen in einer Vielfalt von unterschiedlichen Zellen. Statt dass sich alle Teilnehmer einer Gemeinschaft ständig über alles einigen müssen, kann man vorauslaufend setzen, dass prinzipiell immer nur kleine Gruppen von Menschen einigungsfähig sind, und zwar nur dann, wenn sie in gesundem, empathischem Kontakt miteinander sind. Anonymität entsteht zwangsläufig in größeren Gruppen und ist mit vitaler Gemeinschaft unvereinbar. Deshalb ist soziale Selbstorganisation in Vielfalt von anonymitätsfreien Zellen so wichtig und genau das ermöglicht Polarisation in die Zellteilung.
Geschichte
Gegründet wurde die Tribe Starter Encountergruppe am 06.04.2023 von Carolin Gaiser, Laura Lösch und Felix Schmidt auf dem ersten Tribe Starter - Workshopwochenende.
Vitalität(▶️Video)
Die We Space Tribe Starter Gemeinschaft organisiert sich nach Vitalitätsprinzipien, also nach Selbstorganisationsprinzipien des Lebens.
Es gibt keine Entscheidungshierarchien oder -gremien, die über andere bestimmen können. Stattdessen organisiert sich das gesamte Gemeinschaftsgeschehen initiativ in Form von Begegnungsangeboten, die individuell angenommen oder abgelehnt werden können. Initiative gestaltet ist das zentrale Motto. Dabei entstehen für Gemeinschaftsbildung wichtige Initiativhierarchien. Diejenigen, die Anbieten, können die Begegnungsbedingungen im Rahmen der Akzeptanz der Teilnehmer in ihrem Sinne frei gestalten. Das gibt einen Anreiz vom Teilnehmer zum Anbieter zu migrieren und einen Aufstieg in der Initiativhierarchie anzustreben. Um sich sein soziales Umfeld nach den eigenen Vorstellungen gestalten zu können.
Für ein nachhaltiges und lebendiges Gemeinschaftserleben rückt die Herausforderung Fortpflanzung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Gemeinschaft organisiert sich über zwei Typen von Encountergruppen - halb offene und halb geschlossenen. Der Tribe Starter Encounter ist eine halb offene und teilungsfähige Encountergruppe und ist für die Fortpflanzung zuständig. Die meisten Teilnehmer dieser Gruppe haben noch eine zweite, eine halb geschlossene Encountergruppe, die für die Vertiefung der Verbindungen und Vertrauensaufbau zuständig ist. Das Prinzip der komplementären Doppelgruppe ermöglicht gleichzeitig an zwei zentrale, gegenläufige Bedürfnisse anzuschließen. Das Bedürfnis nach emotionaler Verbindung und das Bedürfnis nach Autonomie und Entwicklung. Der Widerspruch dieser beiden Bedürfnisse sitzt in jedem von uns ganz tief im Herzen und baut Spannungen auf. Um diese aufzulösen, hilft es, diesen beiden Bedürfnissen entkoppelt in zwei getrennten, synergetisch aufeinander wirkenden sozialen Räumen nachzugehen.
Halboffene Encountergruppen wie die Tribe Starter Encountergruppe haben eine hohe Gästedynamik und kultivieren ein Manifest, das die Lebensfähigkeit und die Entfaltungsfähigkeit des sozialen Raumes ermöglicht, operabel definiert und schützt. Es gibt bei den Encountersessions einen erheblichen Anteil an Gästen, die durch intensive Gemeinschaftserlebnisse zu Teilhabe angeregt und eingeladen werden. Der kommunikative Rahmen dieser Encountersessions machen Gästen aber auch transparent, was die Anforderungen an diese Teilhabe sind: aktive Mitgestaltung in allen Bereichen des Gemeinschaftsprozesses, wechselseitige Commitmenterwartung und aktives Engagement in Regelfindung, Moderation und Organisation.
Hier noch ein vertiefender Text zum Thema Vitalität. Eine weitere Vertiefung findet ihr in “We Space - Das Buch”.
Workshopwochenenden
Die Tribe Starter Workshopwochenenden Serie ist ein gemeinschaftsbildender Begegnungsraum, der von der Tribe Starter Encountergruppe organisiert wird. Das zentrale Element ist hier die offene Workshopplattform, die alle Teilnehmer zur Mitgestaltung einlädt. Hier entsteht eine erhebliche Kontaktfläche, gezielt auch für neue Leute und ein wertvoller Begegnungsraum mit hohem Erlebniswert. Das Erlebnis steht im Vordergrund, hier wird Gemeinschaft in einer offenen Form erlebbar. Es wird transparent, dass Encountergruppen die Basis und Voraussetzung dieser vitalen Gemeinschaftsform darstellen. Deshalb sind auch Teilnehmer der Workshopwochenenden oft Gäste bei Encountersessions. Erst durch diese offene Kontaktfläche wird die Gemeinschaft entfaltungsfähig und es kann der Lebenszyklus der Gemeinschaft ablaufen. Erst wenn immer wieder neue Teilnehmer den gesamten Lebenszyklus durchlaufen, entfaltet sich ein nachhaltiger Gemeinschaftsprozess. Bleiben ausreichend neue Teilnehmer aus, altert und stirbt sie.
Hier eine Liste der bisherigen Workshopwochenenden der Tribe Starter Serie. We Space Workshopwochenenden finden bereits seit 2009 alle 3 Monate statt.
- 2024
Workshopwochenenden Termine
- 23.05.2024-26.05.2024 - We Space - Classic
- 27.06.2024 - 30.06.2024 - We Space - Tribe Starter
- 14.08.2024 -20.08.2024 - We Space - Classic - 7 Tage
- 19.09.2024 - 22.09.2024 - We Space - Tribe Starter
- 14.11.2024-17.11.2024 - We Space - Classic
- 12.12.2024 - 15.12.2024 - We Space - Tribe Starter
- 06.03.2025-09.03.2025 - We Space - Classic
- 06.06.2025-09.06.2025 - We Space - Tribe Starter
- 14.08.2025-17.08.2025 - We Space - Classic
- 02.10.2025-05.10.2025 - We Space - Tribe Starter
- 11.12.2025 - 14.12.2025 - We Space - Classic
- 22.01.2026 - 25.01.2026 - We Space - Classic
- 09.04.2026 - 12.04.2026 - We Space - Tribe Starter
- 13.08.2026 - 16.08.2026 - We Space - Classic
- 12.11.2026 - 15.11.2026 - We Space - Tribe Starter
- 17.12.2026 - 20.12.2026 - We Space - Classic
- 11.02.2027 - 14.02.2027 - We Space - Classic
- 20.05.2027 - 23.05.2027 - We Space - Tribe Starter
- 19.08.2027 - 22.08.2027 - We Space - Classic
- 18.11.2027 - 21.11.2027 - We Space - Tribe Starter
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DNA Text
(▶️vorlesen lassen) Dieser Text ist ein DNA-Text und richtet sich an dich. Er ist Teil eines lebenden Organismus, einer Gemeinschaft. Er ist zugleich Ausgangspunkt und Zielpunkt von Wirkungen, die in die Gemeinschaft hinein und von ihr wieder zurücklaufen. Wie die DNA, das Erbgut einer biologischen Zelle, kann er gelesen, kommuniziert, bearbeitet und vererbt werden. Er zielt ab auf Vitalität, der Kraft alles Lebendigen und bringt Menschen in Erleben, Entwicklung und Verbindung. Seine Funktion ist es, das Überleben seiner Gemeinschaft durch Reproduktion und Entfaltung zu schützen, denn jeder soziale Organismus läuft Gefahr, durch vitalere Organismen verdrängt zu werden. So wie einige nahestehende Häuser den impulsgebenden Rahmen einer Dorfgemeinschaft bilden, so bildet dieser DNA-Text den Rahmen für die Begegnungsimpulse einer vitalen Gemeinschaft. DNA-Texte haben das Potenzial, Milliarden von Menschen bis ins Mark zu berühren und ihnen eine neue Qualität von Erleben, Entwicklung und Verbindung zu schenken. Indem du deine individuellen Bedürfnisse, die du mit anderen teilst, hier fest schreibst und den Text zu deinem eigenen machst, wirst du wirksam. Fühle dich eingeladen, in Resonanz zu gehen. Beginne dein eigenes Abenteuer: lass dich von deinem Verstand leiten und folge deinem Herzen.
Bibliothek
Ab hier findet ihr wissenswertes rund um Encounter, Moderation und der Organisation von Workshopwochenenden.
Moderationsleitfaden
(▶️Video)
- ▶Grundhaltung (▶️Video)
- ich ganzheitlich - verantwortungsvoll, realistisch, neugierig, forschend, ergebnisoffen, intuitiv, realistisch, ganzheitlich annehmend, ganzheitlich unterstützend, geduldig, wendig, flexibel, investitionsbereit, führungsbereit, bereit sich führen zu lassen, Fehler bei sich und anderen einladend, resilient, tolerant, beständig, Autonomie und Verbundenheit sicher balancierend, empirisch geerdet
- ich im Prozess rollentreu, rollensicher, rollenflexibel, grenzsetzend, der eigenen Versiertheit angemessen selbstsicher
- ich für mich authentisch, ressourcenstark, ressourcenbewusst, entspannt, energetisch, flexibel, positiv, optimistisch, humorvoll, selbstfürsorglich, selbstverantwortlich
- ich zu dir einfühlsam, unterstützend, auf Augenhöhe, interessiert, achtsam, empathisch, reaktionsstark, berührbar, reflektiert, wertungsfrei, neutral, hoffnungsvoll, ermutigend, wertschätzend, respektvoll
- ich für dich transparent, einschätzbar, klar, konsistent, ressourcenorientiert
- ▶vorbereitet sein (▶️Video)
- bereits im Vorfeld der Encountersession organisatorisch förderlichen Einfluss auf die Moderationssituation nehmen. Klarheit sicherstellen (Ort, Zeitraum, Programmablauf, Erwartungen, Eindeutigkeit der Prozessintention, Prozessstruktur, Teilnehmerzusammensetzung…)
- ein gemeinsam verabschiedetes Manifest beispielsweise stellt die Gleichsinnigkeit aller Teilnehmer der Encountergruppe nachhaltig und systematisch sicher
- Während der Encountersession - Optionsbuffet an Moderationsimpulsen oder Formaten parat haben und daraus spontan einen Einstiegspunkt für eine situationsangepasste Dramaturgie ableiten
- empathisch & intuitiv improvisieren (▶️Video)
bei Prozessphasenübergängen ganzheitlich in die Situation hinein spüren (Potenzialorientierung) und
- gegebenenfalls Bedürfnisse, Impulse, Ideen abfragen, jedoch Sicherheit und Klarheit bei der weiteren Gestaltung signalisieren
- möglichst keine Signale von Unsicherheit durchscheinen lassen, da sich diese auf die Gruppe übertragen
- bei erheblicher Unsicherheit diese ansprechen und die Gruppe in die weitere Gestaltung einbeziehen und gegebenenfalls bereit sein, die Moderationsrolle abzugeben
- gegebenenfalls intuitiv improvisieren, um ein besseres Ergebnis zu erzielen
- Empowerment (▶️Video)
- Prozesssicherung (▶️Video)
- bei Crash (▶️Video)
- Selbstschutz bei Eskalation (▶️Video)
Verantwortung / Moderation selektiv abgeben und anderen die Moderation anbieten/zuspielen. Dann diese als Co-Moderator unterstützen, halten und absichern. Angemessenen Spielraum für Moderationsfehler zugestehen und entstehender Reibung mit Resilienz, Toleranz und Investitionsbereitschaft begegnen.
sich Interventionen offen halten und den Gesamtprozess absichern. Notfalls empathisch, angemessen und entschieden eingreifen und sich die Moderationsrolle einfühlsam zurückholen. Bei Unfällen, notfalls Schaden begrenzen, an Potentialverluste und Situationsumschwünge rasch adaptieren und weiter gelassen und selbstsicher auf der Basis des Tatsächlichen und nicht des Wünschenswerten agieren.
durch Konflikte heiß gelaufene Gruppendynamiken notfalls aktiv unterbrechen und angemessen lange Pausen initiieren, ausreichend Zeit zum Abkühlen geben und mehrfach neu ansetzen und konstruktiv, gelassen und förderlich dem Prozess erneut begegnen, mit dem Ziel den Wert des Gruppenprozesses zu schützen.
Die Gruppendynamik gegebenenfalls loslassen und geordnet und ganzheitlich verlassen. Ausreichend Autonomie für mich herstellen, z. B. bei sich abzeichnendem Gesamtpotenzialschaden oder Verletzungsrisiko Einzelner. Gegebenenfalls externe Hilfe anbieten und organisieren. Eigene Verluste und einschränkende Konsequenzen rasch akzeptieren. Dabei weiterhin potenzialorientiert den Teilnehmern gegenüber konstruktiv, förderlich und respektvoll bleiben. Weitblick erhöhen. Mögliche zukünftige Auswirkungen des eigenen Verhaltens abschätzen und verstärkt berücksichtigen.
Komoderation (▶️Video)
- Komoderation ist ein wichtiges, ergänzendes Werkzeug für die Moderation. Da in einer Encountergruppe alle auch gleichzeitig Teilnehmer sind, entsteht eine Doppelrollensituation, in der mindestens ein Teilnehmer zwischen seiner Teilnehmerrolle und der Moderationsrolle hin und her schalten können muss.
- Es wird manchmal spontan nötig, dass der Moderator sich von einem Komoderator ablösen lässt, weil er emotional zu stark involviert wird und damit seine Neutralität nicht mehr ausreichend aufrechterhalten kann.
- Werden bereits im Vorfeld sowohl Moderations- als auch Komoderationsrolle konkret besetzt, ist die Gruppe auf solche Situationen vorbereitet.
Encounter-Formate(▶️Video)
Encounterformate sind mit das wichtigste Werkzeug von Encountergruppen. Wir haben hier einmal die wichtigsten Formate zusammengefasst.
Ihr könnt euch die Formatsammlung auf Spotify ▶️ vorlesen lassen (15Min).
Erzählrunde mit Feedback
(▶️Video) Das ist unser Encounter-Klassiker. Jede Teilnehmerin der Gruppe bekommt die Möglichkeit, für einen vorher grob vereinbarten Zeitraum frei und ohne Unterbrechung von ihrer Gefühlswelt der jüngeren Vergangenheit zu erzählen. Im Anschluss gibt es für alle Teilnehmer die Möglichkeit, Feedback zu geben. Das Feedback orientiert sich an emotionaler Resonanz.
Lebensgeschichten
(▶️Video) Ein wunderschönes und tiefgehendes Format ist das Format Lebensgeschichten, dass sich besonders für Neueinsteiger und unerfahrene Encounter Teilnehmer eignet. Hier wird vorher eine gewisse Zeit vereinbart, in der dann entweder die gesamte Lebensgeschichte erzählt wird, wenn man viel Zeit hat oder Schlaglichter auf wichtige Episoden der eigenen Lebensgeschichte geworfen werden, wenn man weniger Zeit zur Verfügung hat. Wichtig dabei ist es, dass nicht einfach aus dem Nähkästchen geplaudert wird, sondern dass man vorher versucht ein Thema zu finden, das vor der Gruppe zu erzählen, eine gewisse Herausforderung darstellt. Die Lebensgeschichten können auch direkt nach einem Check-in als Aktivierungsformat der Gruppe eingesetzt werden. Denn wenn jeder Teilnehmer der Gruppe ein Schlaglicht auf seine Lebensgeschichte teilt, sodass jeder jeden einmal erlebt hat, dann besteht für die weitere Session schon ein gutes Fundament zur Öffnung und Vertrauensvertiefung.
Anliegen
(▶️Video) Im Vorfeld der Session erfragt eine Teilnehmerin die gebündelte Aufmerksamkeit der Gruppe, um dann eine Weile im Fokus mit einem konkreten Anliegen zu stehen. Ein Anliegen kann alles sein, muss aber, wie das Wort nahelegt, etwas für die Person sehr zentrales sein, z. B. ein Konflikt, ein extremes Erlebnis, eine brennende Frage oder Ähnliches. Häufig haben diese persönlichen Anliegen eine erhöhte Dringlichkeit und sind von starken Emotionen begleitet. Die Aufmerksamkeit der Gruppe ist eine wertvolle und knappe Ressource und sollte verantwortungsvoll beansprucht werden. Sich vor der Gruppe zu öffnen und sich authentisch zu zeigen, ist ein Geschenk an die Gruppe.
Anliegen mit entkoppeltem Feedback
(▶️Video) Die Basis bildet das “Anliegen” Format, dieses wird jedoch erweitert. Nach der Schilderung des Anliegens geht die Erzählende (Anna) aus der Gruppe heraus, wendet ihren Blick ab, bleibt jedoch nahe genug, um der Gruppe weiter zuhören zu können. Die Gruppe unterhält sich jetzt weiter, so als wäre Anna nicht dabei und fokussiert dabei auf das, was während Annas Erzählung emotional resoniert hat. Anna hört dabei passiv zu, ohne einzugreifen. Nach einer Weile wird Anna wieder zurück in die Gruppe geholt und teilt ihre Erlebnisse, die sie beim Zuhören hatte. Danach gibt es noch eine Feedback- und Abschlussrunde.
Heißer Stuhl
(▶️Video) Eine Teilnehmerin (Anna) setzt sich freiwillig auf den heißen Stuhl. Die restlichen Teilnehmer setzen sich im Halbkreis davor. Räumlich eine Art Bühnensituation herzustellen, verstärkt die Intensität des Formates. Dann entscheidet sich Anna für ein Thema, zu dem sie Fragen beantworten möchte und das sie als besonders herausfordernd für sich einschätzt. Wenn sich die Teilnehmer gut kennen, kann dieser Schritt auch ausgelassen werden, da die Fragenden automatisch eine Vermutung haben, was spannende/brenzlige Themen für Anna sein könnten. Anna stellt sich einer selbst gewählten Herausforderung und beantwortet selbstverantwortlich die Fragen der Teilnehmer, während sie auf ihre eigenen Grenzen achtet. Die Teilnehmer stellen Anna dann schnell aufeinanderfolgende Fragen nach dem Popcorn-Prinzip und können den Erzählfluss von Anna jederzeit mit einem “Danke” stoppen, wenn ihnen die Ausführung von Anna beginnt, zu detailliert zu erscheinen oder sich von den spannenden Punkten entfernen zu scheint. Die Teilnehmer haben die Aufgabe, mit einer schnellen, kreativen Fragesequenz Anna herauszufordern und davon abzuhalten, sich in ausschweifenden Monologen zu verheddern. Achtsamkeit aller Teilnehmer ist besonders wichtig, um emotionalen Verletzungen vorzubeugen.
Spiegeln
(▶️Video) Eine Teilnehmerin (Anna) möchte gern von den anderen Teilnehmern gespiegelt werden und lädt, die Gruppe ein, ihr zu erzählen, wie sie ganzheitlich auf die anderen Teilnehmer wirkt. Das visuelle Erscheinungsbild, ihr generelles Verhalten oder ihre Haltung, alles kann hier zum Thema werden. Dabei kann Anna sich entscheiden, ob sie sich lediglich positiv spiegeln lassen oder auch konstruktiv und damit auch Raum für Kritik zulassen möchte. Konstruktiv heißt hier jedoch nicht negativ oder gar destruktiv und für manche Annas ist gerade das positive Spiegeln besonders schwierig. Alles sollte grundsätzlich in einem wohlwollenden Rahmen stattfinden. Auch hier gilt wieder, dass Anna in Selbstverantwortung geht und ihre eigenen Grenzen setzt und wahrt und dass die Gruppe mit erhöhter Achtsamkeit versucht, potenzialorientiert zu agieren und dabei emotionale Verletzungen zu vermeiden. Generell gilt, dass das konstruktive Spiegeln oft als deutlich herausfordernder wahrgenommen wird als das positive Spiegeln.
Relation Challenge
(▶️Video) Es ist für eine Gruppe herausfordernd und unglaublich wertvoll, transparent zu machen, wie das innere Erleben bezüglich der Anderen gerade in der Gruppe ist. Das Format bietet den Teilnehmern Raum zur Selbst-Demaskierung und legt Spannungen, Sehnsüchte, Unausgesprochenes, Sympathien und Antipathien offen und bringt die Gruppe druckvoll in Intensität, Lebendigkeit und Authentizität. In diesem Format offenbaren sich die Teilnehmer in Form von spontanen Selbstoffenbarungen, wie sie im Moment zueinander stehen. Je offener und ehrlicher das gelingt, desto dynamischer wird der Prozess. Es ist eine Kombination aus „ehrlichen Mitteilen“ und „Beziehungsklärung“. Dabei gibt es ein paar Regeln. Man muss sich entscheiden, aktiv dabei zu sein und sich dabei ganz bewusst auch auf negative Gefühle einlassen. Das Aussprechen von kritischem Feedback macht den Gruppenprozess dynamischer und authentischer. Wir wollen versuchen, so weit wie möglich in Ich-Botschaften zu sprechen und dabei wohlwollend zuzuhören. Und das Wichtigste, wenn wir uns einmal getroffen fühlen, wollen wir versuchen, uns abzugrenzen und nicht mit Schuldzuweisungen zu reagieren und in unser inneres Erleben hinein zu spüren und es transparent zu machen. Fühlt sich ein Teilnehmer trotz explizit eingeladener kritischer Botschaften persönlich verletzt, versuchen wir aufkommende Reaktionsmuster einer Opfer-Täter-Dynamik zu dämpfen, um stattdessen den voneinander entkoppelten Gefühlen der beiden Teilnehmer Raum zu geben und diese genauer zu beleuchten. Oftmals offenbaren sich gerade hier wertvolle Einblicke in unbewusste Projektionen und Triggerpunkte, die später als Anliegen weiter bearbeitet werden können. Dieses Format bietet verschiedene Varianten. Man kann initiativ anderen ein Feedback geben, es ist aber genauso möglich anderen einzuladen einem selbst Feedback zu geben. Dann ist es möglich, dass einzelne einzelnen Feedback geben, aber es ist auch möglich, dass ein Teilnehmer allen anderen Teilnehmern der Gruppe Feedback gibt oder sogar alle, allen Teilnehmern Feedback geben. Die Relation Challenge ( Rallenge ) bringt die Gruppe an ihre Grenzen und ist nur bei einem gewissen Erfahrungslevel der Gruppe, stark sensibilisierter Achtsamkeit und Selbstverantwortung aller Teilnehmer zu empfehlen.
Embodiment
(▶️Video) Wenn es die räumlichen Bedingungen zulassen, kann die Gruppe auch innerhalb des Kreises einen Körperraum öffnen. Am besten mit einem weichen Teppich oder Klappmatratzen als Unterlage. Dann kann Bewegung und Berührung und der ganze Körper eingeladen werden als Ausdrucksmittel, um zu teilen. Es ist dann jedem, der teilt, freigestellt, wann sie oder er in die Mitte geht und den Körperraum für sich nutzt und wann sie sich wieder auf ihren Platz setzt. Es kann explizit Berührung angefragt oder angeboten werden. Das mit Einschließen des ganzen Körpers durch Bewegung und Gestik erleichtert oft, das in Kontakt kommen mit den eigenen Gefühlen. Berührung und gehalten sein, kann den Zugang zu tiefen Gefühlen öffnen und das nötige Vertrauen zum Teilen von besonders herausfordernden Themen herstellen.
Gehaltene Erzählung
(▶️Video) Bei der gehaltenen Erzählung möchte eine Teilnehmerin (Anna) in intensiven Körperkontakt mit einem oder einigen Teilnehmern gehen, um aus dieser körperlich “gehaltenen” Situation heraus (ein Anliegen) zu erzählen. Dabei gestaltet Anna auf welche Art von wem sie gehalten werden möchte und die Anfragen, die Anna stellt, werden im Rahmen von Wohlwollen, Unterstützungsbereitschaft, Freiwilligkeit und Selbstverantwortung von den Teilnehmern der Gruppe umgesetzt. Ziel ist es dabei, für die Erzählung einen betont geschützten Raum mit sinnlich erfahrbarer Unterstützung für Anna herzustellen. Es ist ein besonders schöner und gehaltener Raum, falls Tränen fließen. Dieses Format kann besonders intensiv werden und ist deshalb nur bei erhöhter Achtsamkeit und Selbstverantwortung aller Teilnehmer zu empfehlen.
Energetischer Fokus
(▶️Video) Die Basis bildet unser normales Format “Erzählzeit mit Feedback”. Zusätzlich bekommt die Moderatorin die Aufgabe, die Aufmerksamkeit der Gruppe dorthin zu lenken, wo emotionale Intensität entsteht. Sie kann den gewohnten Fluss unterbrechen und gezielt nachfragen, wenn sie spürt, dass jemand besonders stark emotional resoniert. Auch hier gilt wieder eine potenzialorientierte Grundhaltung der Moderation.
Feedback
(▶️Video) Feedback geben in Encounter-Gruppen ist ein zentrales Element des Prozesses. Bei Teilnehmern mit geringer Encounter Erfahrung herrscht oft eine gewisse Unsicherheit, auf welche Art und Weise Feedback gegeben werden soll oder kann. Generell gilt, dass jede Encountergruppe auf Dauer ihre eigene Feedbackkultur entwickelt und es hierfür keine allgemeingültigen Antworten gibt. In diesem Feedback Format legt die Gruppe besondere Aufmerksamkeit auf das Thema Feedback und handelt mit höherem zeitlichen Aufwand die Bedingungen aus, in denen Feedback gegeben werden soll und lassen sich auch Raum um Feedback zum gehörten Feedback zu geben. In diesem Format findet eine Sensibilisierung zu dem Thema Feedback statt und es können Grundlagen erworben oder vermittelt werden.
Fragen statt erzählen
(▶️Video) Anstatt selbst den Erzählfluss zu gestalten, lässt die Erzählende (Anna) sich von den Fragen der anderen Teilnehmer inspirieren oder leiten. Die Teilnehmer versuchen dabei achtsam, Anna emotional herauszufordern und Fragen zu stellen, die Anna vielleicht an ihre Grenzen bringt und Anna geht in Selbstverantwortung und erzählt nur, was sich für sie stimmig anfühlt. Alle miteinander nehmen eine potenzialorientierte Grundhaltung ein und versuchen, den Prozess intensiv zu gestalten. Eine lockere Plauderrunde ist dabei nicht das Ziel und kann leicht entstehen, wenn die Fragensteller es sich zu einfach machen. Hier liegt relativ viel Verantwortung bei den Teilnehmern, gute Fragen zu stellen, die Anna sanft an ihre emotionalen Themen führt. Im Unterschied zum heißen Stuhl ist dieses Format besonders gut geeignet, wenn die Erzählende nicht an ihre Emotionen oder Themen heranzukommen scheint, z. B. in der Erzählrunde.
Kuschel Encounter
(▶️Video) In diesem Format gehen die Teilnehmer bereits zu Beginn der Session in Körperkontakt und kuscheln sich zusammen. Mit einem Kuschelhaufen eine Encountersession zu starten, kann ganz wesentlich zur Vertrauensbildung beitragen. Bei Unsicherheit bei Berührung hilft es, kurz verbal zu fragen, ob gerade Körperkontakt erwünscht ist. Oft ist die eigene Intuition und nonverbale Kommunikation ein wirksamer Orientierungsgeber, mit wem welcher Körperkontakt gerade stimmig sein mag. Jeder Teilnehmer ist dabei selbstverantwortlich und gestaltet die Situation so, dass es sich stimmig anfühlt. Auch das Lösen von einmal eingegangenen Körperkontakt spielt eine wichtige Rolle. Wichtig ist im Vorfeld, oder zwischendurch erneut transparent zu machen, wer generell Körperkontakt wünscht und wer nicht. Im Vorfeld die Teilnehmer auf die Möglichkeit wertschätzend “Nein Danke” zu sagen, vorzubereiten, schafft zusätzliche Sicherheit. Bei Gruppen, in denen die Teilnehmer sich noch wenig kennen, gibt es die Möglichkeit im Vorfeld ein Ampelsystem (Aussprechen von “rot”, “gelb” und “grün”) zu vereinbaren, um Spielregeln zum Eingehen und Lösen von Berührung klarzustellen.
Verbundenheit & Autonomie
(▶️Video) Verbundenheit und Autonomie sind rund um Beziehungsthemen immer wiederkehrende Themen in Encountergruppen. Bei diesem Format versuchen wir in uns diese beiden Anteile zu spalten: den Verbindung suchenden Anteil und den Autonomie suchenden Anteil. Bevor wir dann zu erzählen beginnen, sagen wir an, aus welchem Anteil heraus wir als Nächstes sprechen wollen. Oft erzählen wir dann zwei sehr verschiedene Versionen ein und derselben Geschichte und erhalten dabei überraschende Einsichten in unser eigenes Gefühlsleben und Dasein. Das absichtliche Übertreiben von Autonomie- oder Verbundenheitsaspekten unserer Persönlichkeit legt dabei Ebenen frei, die sonst durch den ewig notwendigen Kompromiss aus Verbundenheit und Autonomie unsichtbar bleiben.
Im Hier und Jetzt
(▶️Video) Ein klassisches Encounter Format (auch Circling genannt) aus den 70ern vom Begründer der humanistischen Psychologie, Carl Rogers, der auch wegweisende Bücher wie “Encountergruppen” geschrieben hat. Bei diesem Format gilt, wir erzählen ausschließlich, was jetzt im Moment gerade bei uns emotional präsent ist. Wir erzählen von Körperempfindungen und muten uns den anderen zu so, wie wir gerade im Moment sind. Es handelt sich um ein betont gruppendynamisches Format, in dem im Verlauf die Teilnehmer zunehmend direkter aufeinander reagieren. Auch schon kleinste, innere Regungen können verbalisiert werden und werden wieder zu Anlässen für Reaktionen anderer. Dieser Prozess lebt von dem Mut, sich zu zeigen, sich den anderen zuzumuten, Initiative, Wohlwollen, Achtsamkeit und Selbstverantwortung.
Dyaden Meditation
(▶️Video) Eine Dyaden Meditation ist eine großartige Einladung zur Selbsterforschung und gleichzeitig eine gute Übung in empathischer Präsenz. Mithilfe ausgewählter Fragen, dein Blick ganz nach innen zu richten und einfach zu erforschen, was dich gerade bewegt, was taucht auf?
Die Dyaden Meditation wird in zweier Gruppen durchgeführt, es wird mehrere Runden geben, in denen abwechselnd jeweils immer eine Person forscht und die andere Person aufmerksam zuhörend den Raum hält.
Videopodcast zum Thema “Manifest von Encountergruppen”
Kapitel Sprungmarken
0:00 Start
0:32 offen geschlossen
2:57 Vitalität
5:41 Initiativeprinzip
14:09 Klarheit
16:33 Konflikte vermeiden
16:46 Abstimmung
21:08 Polarisation
21:18 Commitment
26:48 soziale Passung
30:18 Rollen
39:33 Lebenszyklus
46:31 Zeit
48:07 Ort
49:12 Geld
50:27 digitale Kommunikation
55:35 Schluss
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