Hallo ihr Lieben, zu einer neuen Folge vom Tribe Starter Podcast.
Heute beschäftigen wir uns mit dem Strategiepapier von Carolin Gaiser und Felix Schmidt vom 30. September 2025, das einen grundlegenden Wandel in der Ausrichtung beschreibt. Einen intendierten Wandel und der viele von euch einlädt, der eure Gemeinschaft, euer Engagement, eure Investition der letzten Jahre berührt.
Es geht um die Entfaltung von dem Unterraum Tribe Starter innerhalb von We Space. Und ich möchte heute mit euch gemeinsam diesen Prozess durchdenken, die Beweggründe verstehen und die Implikationen ausleuchten.
Die Diagnose: We Space an der Grenze seiner Möglichkeiten
Beginnen wir mit einer ehrlichen Bestandsaufnahme. We Space existiert seit 2006. Das sind bald zwanzig Jahre. Zwanzig Jahre eines Experiments in radikaler Offenheit. Zwanzig Jahre ohne explizit festgelegte Prozessstrukturen, ohne legitimierte Akteure, ohne fest definierte Verantwortlichkeiten, fast ohne formale Rollen oder Regeln.
Ihr alle kennt das System. Ihr habt darin gelebt, euch begegnet, euch engagiert. Die organische Selbstorganisation, die spontane Begegnung, das Entstehen aus dem Moment heraus – das sind die Prinzipien, die We Space getragen haben. Und ja, es hat etwas Magisches, wenn sich Strukturen ohne Planung, ohne Vorgabe, rein aus der Begegnung heraus entwickeln.
Aber ihr kennt auch die andere Seite. Die Seite, die das Dokument sehr direkt benennt: die Reibung. Die Erschöpfung. Das ständige Neu-Verhandeln von Prozessen, die gerade erst etabliert wurden. Die Erfahrung, dass aufwändig aufgebaute Prozessstrukturen von unachtsamen Teilnehmern wieder eingerissen werden – und dass es kaum eine Möglichkeit gibt, dem etwas entgegenzusetzen. Keine legitimierten Akteure, keine Instanz, die sagen könnte: "Hier wurde etwas geschaffen, das schützenswert ist."
Für diejenigen unter euch, die sich intensiv eingebracht haben, ist diese Erfahrung nicht nur frustrierend. Sie ist kräftezehrend. Und sie führt zu einer Frage, die wir stellen müssen: Ist dieses System nachhaltig für die Menschen, die es tragen?
Das Problem der fehlenden Außengrenze
Lasst uns über Sicherheit sprechen. Oder präziser: über die Abwesenheit von Sicherheit in einem vollständig offenen System.
Das Dokument verwendet die Metapher der Zellwand. Oder vielmehr: der nicht vorhandenen Zellwand. We Space ist ein zellwandfreies System. Was bedeutet das konkret?
Es bedeutet, dass es keine strukturelle Grenze gibt zwischen innen und außen. Keine Membran, die reguliert, was hinein und hinaus darf. Und während das philosophisch reizvoll klingen mag, birgt es reale Probleme und Gefahren.
Das Papier nennt externe Schocks: Trittbrettfahrer die das aufgebaute Vertrauen nutzen um im Namen von We Space ihre Agenda zu fahren, Geld, Drogen, Sex, Sekten, Status, es gibt viele Motive. Ihr habt das möglicherweise erlebt. Oder ihr habt beobachtet, wie schwierig es ist, solchen Dynamiken etwas entgegenzusetzen, wenn es keine legitimierte Struktur gibt, die sagen kann: "Das widerspricht unseren Grundsätzen."
Noch gravierender sind die internen Schocks. Das Dokument spricht explizit von sexueller Gewalt. Das ist keine theoretische Überlegung. Das ist eine reale Gefahr in jedem sozialen System. Und die Frage ist: Wie begegnet ein System ohne Immunsystem, ohne Struktur, ohne legitimierte Akteure, ohne klare Prozesse einem solchen Vorfall? Wer schützt die Betroffenen? Wer trägt Verantwortung? Wer kann und darf handeln?
In einem zellwandfreien System gibt es darauf keine befriedigende Antwort.
Die Potentialbarriere: Warum weiteres Wachstum nicht möglich ist
Nun kommen wir zu einem Punkt, der besonders für diejenigen unter euch relevant ist, die über die Zukunft von We Space nachdenken: die Potentialbarriere.
Eine Potentialbarriere beschreibt eine Grenze, die ein System nicht überwinden kann, ohne seine fundamentale Struktur zu verändern. We Space ist an einer solchen Grenze angekommen.
Das bedeutet nicht, dass nichts mehr passiert. Es bedeutet, dass quantitatives Wachstum nicht mehr möglich ist. We Space kann sich intern differenzieren, verändern, weiterentwickeln. Aber es kann nicht größer werden, nicht mehr Menschen nachhaltig erreichen, ohne seine Grundprinzipien aufzugeben.
Und hier entsteht ein Paradox, dass das Dokument benennt: Je größer und wertschöpfender We Space für mehr Menschen wird, desto unsicherer wird es gleichzeitig. Mehr Menschen bedeuten mehr potentielle Störquellen, mehr Komplexität, mehr Konfliktherde. Aber je kleiner es schrumpft, desto weniger Menschen profitieren von dem, was hier geschaffen wurde.
Das ist keine befriedigende Situation. Nicht für die ursprüngliche Vision von nachhaltiger Entfaltung. Es ist eine Sackgasse. Und die Frage kommt auf, nicht ob man diese Sackgasse verlassen sollte, sondern wie.
Tribe Starter: Die biologische Antwort
Tribe Starter, entstanden 2023, ist der Versuch einer Antwort. Einer Antwort, die sich nicht an soziologischen Theorien oder Managementmodellen orientiert, sondern an der Biologie. An der Funktionsweise von Zellen. An den Prinzipien der Evolution.
Das ist ein drastischer Perspektivwechsel. Und es lohnt sich, die drei fundamentalen Prinzipien genau zu betrachten.
Erstens: Die DNA
Jede Tribe Starter Encountergruppe hat eine explizite, klar definierte DNA. Das ist nicht metaphorisch gemeint. Es ist ein dokumentiertes Manifest. Ein Regelwerk. Ein Wertesystem. Etwas, das niedergeschrieben ist, das offen gelesen werden kann, das verstanden werden kann, bevor jemand Mitglied wird.
Das unterscheidet sich fundamental von We Space. In We Space mussten Werte, Regeln, Arbeitsweisen in jeder Konstellation neu ausgehandelt werden. Das war Teil der Philosophie. Aber es ist auch Teil des Problems.
Mit einer DNA gibt es einen Referenzpunkt. Etwas, worauf sich alle beziehen können. Etwas, das sagt: "Das sind wir. Das ist unser Kern. Wenn du Teil dieser Gruppe sein willst, dann ist das die Grundlage."
DNA ist erstmal vor allem für Encountergruppen gedacht, für Menschen, die sich physisch begegnen. Die einen nachhaltigen Gruppenprozess kultivieren wollen.
Zweitens: Die Zellwand
Die Zellwand ist vielleicht das kontroverseste Element. Denn sie bedeutet Grenze. Sie bedeutet Einschluss und Ausschluss. Sie bedeutet, dass nicht mehr jeder zu jeder Zeit dabei sein kann. Dabei betrifft das vor allem die Encountergruppen. Serienevents brauchen keine Zellwand, sie haben Anbieter, die genug Einfluss haben, Spielregeln zu setzen und vor allem, jeder kann die Teilnahme ablehnen.
Aber lasst uns genau hinschauen, was eine Zellwand leistet. Sie schafft einen geschützten Raum. Sie reguliert, wer dazugehört und wer nicht. Sie macht es möglich, dass die Gruppe sagt: "Das ist unsere DNA, und wir erwarten von allen Mitgliedern, dass sie diese respektieren."
Die Zellwand schützt vor den externen Schocks, über die wir gesprochen haben. Sie macht es möglich, Störimpulse abzuwehren. Sie schafft die Voraussetzung dafür, dass legitime Akteure handeln können, wenn interne oder externe Schocks auftreten.
Sicherheit wird im Dokument als eines der wichtigsten Ziele genannt. Und nach zwanzig Jahren We Space, nach den Erfahrungen, die viele von euch gemacht haben, ist diese Prioritätensetzung nachvollziehbar.
Drittens: Die Zellteilung
Das dritte Prinzip ist besonders elegant. Statt Konflikte nur durch Konsensfindung zu lösen – ein Prozess, der in großen, diversen Gruppen oft langwierig und zermürbend ist – ermöglicht Tribe Starter zusätzlich die Zellteilung als Selbstregulationsmechanismus.
Wenn Spannungen in einer Gruppe so groß werden, dass sie nicht mehr zeitnah produktiv in der Gruppe von den Akteuren aufgelöst werden können, wenn sich fundamentale Differenzen in der Auslegung der DNA zeigen, dann ist die Antwort nicht endlose Diskussion oder Ohnmacht aller Mitglieder. Die Antwort ist: Gründet eine neue Zelle.
Diese neue Zelle hat eine eigene, meist nur leicht veränderte DNA. Sie ist eigenständig. Aber sie bleibt verbunden mit der ursprünglichen Gruppe. Sie ist Teil desselben Organismus, desselben Ökosystems.
Das ist evolutionäres Denken. Nicht Einheit durch Zwang zum Konsens, sondern Vielfalt durch Differenzierung. Und gleichzeitig Zusammenhalt durch gemeinsame Wurzeln.
Die Strategie: Schrittweiser Aufbau der Tribe Starter Bubble
Nun zur praktischen Umsetzung. Das Dokument beschreibt eine klare Strategie, und es ist wichtig, dass wir verstehen, was das für We Space bedeutet.
Die Energie der Tribe Starter Rahmenorganisatoren wird schrittweise aus We Space abgezogen und in den Aufbau von Tribe Starter Zellen investiert. Das ist keine plötzliche Abkehr, kein abruptes Ende. Aber es ist eine Verschiebung der Prioritäten. Eine Umleitung von Ressourcen.
We Space verliert Energie. Es wird auch nicht mehr aktiv von vielen Tribe Starter Teilnehmern gefördert. Es bekommt Konkurrenz, könnte man sagen. Und das sich ungewohnt oder sogar bedrohlich anfühlen für alle, die bisher in We Space aktiv waren.
Der nächste konkrete Schritt ist die Gründung neuer DNA basierter Encountergruppen. Prototypen. Das ist der Versuch zu zeigen, dass und wie das Konzept funktioniert. Diese Gruppen basieren auf einer klaren, leicht vererbbaren DNA. "Vererbbar" ist hier das Schlüsselwort. Die DNA muss so gestaltet sein, dass andere sie kopieren, adaptieren und für ihre eigenen Gruppen nutzen können.
Der Gründungsprozess muss einfach sein. Reibungsarm. Reproduzierbar. Nachahmbar. Die Komplexität muss für neue Mitglieder beherrschbar bleiben. Das ist entscheidend, wenn Tribe Starter mehr werden soll als ein weiteres Experiment.
Die Vision: Multi-zellulärer Organismus
Langfristig – und das ist wirklich langfristig gedacht – soll ein multi-zellulärer Organismus entstehen. Ein Netzwerk aus vielen unabhängigen, aber verbundenen Encountergruppen. Jede mit ihrer eigenen DNA, ihrer eigenen Identität, ihrer eigenen Dynamik. Aber alle Teil eines größeren Ganzen.
Das Dokument ist hier sehr klar: Der Fokus liegt zunächst ausschließlich auf der Optimierung der einzelnen Zellen. Auf ihren Reproduktionseigenschaften. Das wird verglichen mit der langen evolutionären Phase der biologischen Einzeller. Die gesamte erste Hälfte der biologischen Evolution gab es nur Einzeller, keine Mehrzeller. Das zeigt, dass der Sprung zur Mehrzelligkeit mit erheblichen Hürden behaftet ist.
Tribe Starter nimmt sich diese Perspektive zu Herzen. Es geht nicht darum, morgen schon das große Netzwerk zu schaffen. Es geht darum, zunächst eine reproduktionsfähige DNA für unabhängige, einzellige Encountergruppen zu schaffen. Und daraus eine Vielfalt von unterschiedlichen Encountergruppen emergieren zu lassen.
Das Wachstum soll organisch sein. Nicht geplant, nicht erzwungen. Sondern das natürliche Resultat von gut funktionierenden, reproduzierbaren Strukturen. Von Prozessen, die sich unglaublich gut anfühlen, die Menschen über sich hinauswachsen lassen, die für Verbindung sorgen und Menschen in Verbindung halten können.
Was dieser Wandel bedeutet
Lasst uns abschließend darüber sprechen, was dieser Paradigmenwechsel bedeutet. Für We Space. Für Tribe Starter. Für uns alle, die wir Teil dieser Geschichte sind.
We Space ist ein wichtiges Experiment. Ein Experiment in radikaler Offenheit, in Selbstorganisation, in strukturloser Begegnung. Es hat zwanzig Jahre lang Menschen zusammengebracht und wird das weiter tun. Es hat Räume geschaffen. Es hat Möglichkeiten eröffnet.
Aber Experimente haben auch Grenzen. Und wenn ein Experiment an seine Grenzen stößt, ist es gut, das anzuerkennen. Das Dokument tut das. Es beschönigt nicht. Es benennt die Probleme klar: die Reibung, die Unsicherheit, die Erschöpfung, die Potentialbarriere.
Tribe Starter ist der Versuch, aus diesen Erfahrungen zu lernen. Nicht durch Aufgabe der Grundwerte – Selbstorganisation, Begegnung, Gemeinschaft bleiben zentral. Aber durch Ergänzung um Struktur. Um Sicherheit. Um Reproduzierbarkeit.
Das ist nicht einfach. Das ist nicht ohne Verlust. We Space hat eine Qualität, die Tribe Starter möglicherweise nicht haben wird: die absolute Offenheit, die völlige Strukturlosigkeit, die pure Spontanität.
Aber Tribe Starter verspricht etwas anderes: Nachhaltigkeit. Sicherheit. Wachstumsfähigkeit. Die Möglichkeit, dass Menschen sich über Jahre engagieren können, ohne dabei auszubrennen. Die Chance, alle Menschen der Welt mit unseren Werten zu erreichen.
Abschluss
Das Dokument von Carolin Gaiser und Felix Schmidt ist mehr als ein Strategiepapier. Es ist eine Reflexion über zwanzig Jahre Gemeinschaftsbildung. Eine ehrliche Auseinandersetzung mit dem, was funktioniert hat und was nicht. Und ein mutiger Vorschlag für einen neuen Weg.
Ob dieser Weg funktionieren wird, werden die nächsten Jahre zeigen. Die Gründung der ersten DNA-Encountergruppen ist ein Test, der bereits läuft. Ihre Reproduzierbarkeit, ihre Stabilität, ihre Attraktivität für neue Mitglieder.
Für uns alle, die wir in We Space aktiv sind, stellt sich die Frage: Wie gehen wir mit diesem Wandel um? Trauern wir dem Alten nach? Begrüßen wir das Neue? Oder sind wir skeptisch?
Das sind legitime Fragen. Und es gibt keine einfachen Antworten. Aber es ist wichtig, dass wir diese Fragen stellen. Dass wir den Diskurs führen. Dass wir gemeinsam verstehen, was hier geschieht.
Denn letztlich geht es um mehr als organisatorische Fragen. Es geht um die Frage, wie wir im 21. Jahrhundert als Großstädter Gemeinschaft leben wollen. Welche Strukturen wir brauchen. Welche Freiheiten wir uns leisten können. Welche Sicherheiten wir schaffen müssen.
Das sind die Fragen, die sich uns heute stellen. Reibt euch daran. Teilt sie. Und vielleicht sehen einige von uns uns bald in DNA-basierten Encountergruppen wieder. In der Tribe Starter Gemeinschaft, die nur in und durch We Space entstehen konnte.
Machts gut! Vielen Dank fürs Zuhören!
Strategiepapier - Paradigmenwechsel von "We Space" zu "Tribe Starter"
von Dr. Carolin Gaiser und Felix Schmidt
30.09.2025
Der Text beschreibt eine grundlegende strategische Neuausrichtung der Vital-Gemeinschaft Tribe Starter innerhalb der offenen Stadtgemeinschaft We Space.
Der zentrale Punkt ist der Fokuswechsel von dem zellwandfreien Modells We Space zu einem neuen, zellulär organisierten Modell Tribe Starter. Dieser Wechsel soll Reibungsverluste reduzieren, die Erlebnisqualität steigern und die neue Sub-Gemeinschaft nachhaltig und entfaltungsfähig machen.
Das Modell: "We Space" und seine Grenzen
We Space, seit 2006, ist ein offenes System, das folgende Merkmale und Grenzen aufweist:
- Keine explizit vereinbarte Prozessstruktur: Es gibt keine klaren Verantwortlichkeiten, Rollen, Regeln oder eine feste Agenda.
- Organische Selbstorganisation: Die Gemeinschaft organisiert sich spontan aus der Begegnung und aus dem Moment heraus, was auch bedeutet, dass ihre Beständigkeit unsicher ist.
- Quelle von Reibung: Für engagierte Mitglieder ist dieses offene System kräftezehrend und unbefriedigend, da alle Prozesse und Strukturen immer wieder neu verhandelt werden müssen und grundsätzlich keine legitimiert handelnden Akteure existieren. Häufig werden aufwändig aufgebaute Prozessstrukturen, leichtfertig von unachtsamen Teilnehmern wieder abgerissen, ohne dass Sanktionen folgen können.
- Fehlende Sicherheit: Die Offenheit macht die Gemeinschaft anfällig für Störungen von außen oder innen und schmerzhafte "Schocks" für die Mitglieder. Es gibt keine schützende Zellwand vor externen Schocks, wie Angriffe von Sekten, wirtschaftlicher Vereinnahmung oder Übernahme durch Gurus. Auch gibt es keine legitimierten Akteure, die Schocks, wie z.B. sexuelle Gewalt, von innen her begegnen könnten.
- Entwicklungsgrenze: Das Modell ist an einer "Potentialbarriere" angelangt; es kann sich in seiner jetzigen Form quantitativ nicht weiter entfalten, sondern nur noch erhalten werden und im Inneren differenzieren. Dabei bleibt es unsicher, was unbefriedigend für alle Teilnehmer ist und bleibt. Je größer und wertschöpfender es für immer mehr Menschen wird, desto unsicherer wird es. Und je kleiner es wird, desto weniger Menschen bringt es Mehrwert.
Das neue Modell: "Tribe Starter" nach biologischem Vorbild
Das neue Modell, Tribe Starter, 2023, orientiert sich an der Funktionsweise biologischer Zellen und der biologischen Evolution als Ganzem, um eine "Vitalgemeinschaft" zu schaffen. Es basiert auf drei fundamentalen Prinzipien:
- DNA: Jede Gruppe (Zelle) hat eine explizite und klar definierte "DNA" – ein gemeinsames Manifest, Regeln und Werte. Diese DNA ist der Kern, auf den sich alle inneren Mitglieder beziehen.
- Zellwand: Jede Gruppe bildet eine schützende "Zellwand". Diese schafft einen sicheren Raum, regelt klar, wer dazugehört und wer nicht, und schützt die Gruppe vor äußeren Störungen. Sicherheit wird als eines der wichtigsten Ziele genannt.
- Zellteilung: Statt nur über klassische Konsensverfahren, löst die Gruppe innere Spannungen auch durch "Zellteilung". Das bedeutet, es kann eine neue, eigenständige Gruppe gegründet werden, die sich auf eine neue, ähnliche DNA bezieht. Dies soll nachhaltiges Wachstum ermöglichen.
Strategie und nächste Schritte
Die Umsetzung dieses Paradigmenwechsels soll schrittweise erfolgen:
- Fokusverschiebung: Die Energie und Aufmerksamkeit der Tribe Starter Rahmenorganisatoren wird nach und nach aus dem offenen "We Space"-Raum abgezogen und zunehmend in den Aufbau von "Tribe Starter"-Zellen investiert.
- Gründung der ersten Zelle: Der nächste konkrete Schritt ist die Gründung einer ersten "Encounter-Gruppen", die auf einer klaren, leicht vererbbaren DNA basieren.
- Reproduzierbarkeit: Der Gründungsprozess dieser ersten Zellen soll so gestaltet werden, dass er einfach und für andere nachahmbar ist. Komplexität soll für neue Mitglieder stark reduziert werden.
Langfristige Vision:
Langfristig soll ein multi-zellulärer Organismus aus vielen unabhängigen, aber vernetzten Gruppen entstehen. Der Fokus liegt zunächst jedoch ausschließlich auf der Optimierung der einzelnen Zellen und ihren Reproduktionseigenschaften, ähnlich der langen evolutionären Phase der biologischen Einzeller.